Seit mehr als 100 Jahren wird schmutziges Wasser in Klärwerken gereinigt. Aber wie macht man Wasser sauber?

Aus dem Abwasser, das im Klärwerk ankommt, werden zunächst einmal die groben Verschmutzungen heraus gefiltert, die später die Rohre, Pumpen und Reinigungsstufen verstopfen könnten.

Dazu wird das Abwasser durch Rechen und Siebe geleitet.

Was hängen bleibt, wird gewaschen, ausgepresst, um das Wasser zu entfernen und dann verbrannt oder kompostiert.

Das restliche Abwasser läuft in ein Absetzbecken, in das Luft eingeblasen wird. Hier setzen sich kleine unlösbare Teilchen ab: Sandkörner, Steinchen, Glassplitter. Deswegen heißt dieser Teil des Klärwerks „Sandfang“.

Von da aus geht es ins Vorklärbecken. Hier fließt das Wasser langsamer, auch kleinere Teilchen, die im Wasser schweben, setzen sich als Schlamm ab. Und Fette und Öle, die leichter sind als Wasser und sich gar nicht mit Wasser mischen, kommen an die Oberfläche und können dort abgeschöpft werden.

Damit sind wir mit der mechanischen Reinigung fertig, jetzt kommt die biologische Reinigung. Ab geht’s ins Belebungsbecken. Hier leben Billionen von winzigen Mikroorganismen. So klein, dass man sie nur unter dem Mikroskop sieht. Im Wasser des Belebungsbeckens sind so viele davon, dass sie richtige Flocken bilden. Diese Mikroorganismen brauchen  Sauerstoff, um leben zu können.Deswegen wird permanent Luft ins Belebungsbecken eingeblasen. Es gibt im Klärwerk sehr viele verschiedene Mikroorganismen – Wimperntierchen, Pantoffeltierchen, am komischsten sind die Bärtierchen.

Frank Fox / CC BY-SA 3.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)

Diese Mikroorganismen verspeisen mit großem Appetit genau die Stoffe im Schmutzwasser, die wir darin nicht haben wollen, zum Beispiel die Überreste von Waschmitteln.

Was hier im Klärwerk passiert, haben die Menschen sich von der Natur abgeguckt: Auf genau dieselbe Art und Weise reinigen sich Flüsse und Seen selber.

Weil aber die Menschen viel mehr Wasser viel mehr verschmutzen, mussten sie dafür sorgen, dass die Selbstreinigung viel schneller passiert als in der Natur.

Wenn das Wasser durch das Belebungsbecken durch ist, sind 97 Prozent des Drecks aus dem Wasser heraus. Dieser Dreck steckt jetzt im Schlamm und in den dortigen Mikroorganismen.

Dieser Schlamm setzt sich im Nachklärbecken ab. Das Wasser ist jetzt genügend gereinigt, es kann jetzt in die Bäche und Flüsse gepumpt werden. Dort besorgt die Natur den Rest.

Experiment: Das Klärwerk in der Flasche

Spiel ein Spiel!

Das Klärwerk-Labyrinth

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