Ist das Wasser überhaupt ein Element? Wir Majis und der Stoff, aus dem wir bestehen, also das Wasser, besitzen viele seltsame Eigenschaften. Eigentlich kann man sagen, dass Wasser einer der merkwürdigsten Stoffe im Universum ist.

Und obwohl ihr Menschen euch seit über 2000 Jahren mit Wasser beschäftigt und es erforscht, gibt dieser Stoff selbst euern Wissenschaftlern immer noch Rätsel auf. Mal sehen, vielleicht erzählen wir von ein paar dieser Rätsel, aber die Auflösungen der noch ungeklärten Rätsel, die werden wir hier nicht verraten!

Ist Wasser denn überhaupt ein Element?

In der Antike, also im alten Griechenland und Rom und auch im Mittelalter in Europa glaubten die Menschen, die ganze Welt sei aus vier Grundbausteinen, den 4 Elementen zusammengesetzt: Erde, Wasser, Luft und Feuer. In China ging man von 5 Elementen aus: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Wasser war also in allen Erklärungen der Vorgänge in der Natur eine Grundlage, ein Element. In unserer heutigen wissenschaftlichen Sichtweise verstehen wir unter dem Begriff „Element“ etwas anderes. Ein Element ist ein Stoff, der nicht aus anderen Stoffen zusammengesetzt ist und deswegen auch nicht in seine Bestandteile getrennt werden kann. Wasser ist im wissenschaftlichen Sinne kein chemisches Element. Weil es aber der wichtigste Stoff auf der Erde ist, weil es für alle Lebensvorgänge sozusagen ELEMENTAR ist, nennen wir dieses Kapitel „Das Element Wasser“. Das klingt einfach schöner als „Chemische und physikalische Eigenschaften des Wassers“. Oder?

Wasser als chemische Verbindung

Wenn Wasser kein chemisches Element ist, muss man es in seine Bestandteile trennen und es aus diesen Bestandteilen wieder zusammensetzen können. Um es zu trennen brauchen wir Strom:

An den beiden Drähten, die wir ins Wasser gesteckt haben, entstehen Gasbläschen. Diese Gase können wir mit einem Versuchsröhrchen auffangen. Am Minuspol entsteht doppelt so viel Gas wie am Pluspol. Diese beiden Gase, es sind nämlich zwei verschiedene, sind schon seit etwas mehr als 200 Jahren bekannt. Am Minuspol entsteht ein Gas mit Namen „Wasserstoff“, am Pluspol eines mit Namen „Sauerstoff“.

Wenn wir nun Wasserstoff und Sauerstoff miteinander mischen, entsteht leider kein Wasser, sondern ein Gasgemisch. Dieses hier hat einen besonderen Namen. Es heißt „Knallgas“. Und wenn man mit einem brennenden oder glühenden Gegenstand heran kommt, versteht man den Namen. Es knallt nämlich heftig, und nach dem Knall sind die beiden Gase verschwunden. Dafür hat sich in dem vorher ganz trockenen Röhrchen ein kleiner nasser Tropfen gebildet: Wasser! Die Energie der Flamme hat die beiden Gase dazu gebracht, sich nicht nur zu vermischen, sondern zu verbinden. Und diese Verbindung ist nichts anderes als Wasser. Wasser ist also kein chemisches Element, sondern eine Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff.

Im Versuch haben wir gesehen, dass doppelt so viel Wasserstoff entsteht wie Sauerstoff. Wasserstoff und Sauerstoff sind nun – im Gegensatz zum Wasser – tatsächlich chemische Elemente. Chemiker benutzen Abkürzungen für Elemente und Verbindungen, viele davon kommen aus dem alten Griechischen, weil die Chemiker sich gern auf Griechisch untehalten haben, im Gegensatz zu den Biologen und Ärzten, die haben Latein geredet. Die Abkürzung für Wasserstoff ist H. Das kommt von Hydrogenium, was auf Griechisch „Wassermacher“ heißt. Die Abkürzung für Sauerstoff ist O. Das kommt von Oxygenium, was auf Griechisch „Sauermacher“ heißt. Und weil im Wasser doppelt so viel H ist wie O heißt die chemische Abkürzung für Wasser:

H2O

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