Ebbe und Flut – wohin ist das Wasser verschwunden, und warum kommt es zurück? Wenn ihr in der Nähe eines Meeres wohnt oder schon mal in den Ferien am Meer wart, kennt ihr das: gerade war das Wasser noch ganz weit weg, und jetzt muss man blitzschnell alle Sachen in Sicherheit bringen, weil „die Flut kommt“, wie man sagt.

Aber was kommt denn da? Und wo war das Wasser vorher? Und wieso kommt es?

Wenn die Erde sich unter dem Flutberg dreht, entsteht eine Welle, die um die ganze Erde läuft. Die Welle rollt aber nicht einfach über die Erdoberfläche, das täte sie nur, wenn die ganze Erde mit Wasser bedeckt wäre. So aber stößt die Welle an Kontinente und Inseln, wird zurück geworfen, schwappt in Buchten und Flussmündungen, schwappt dort hin und her. Da kann es passieren, dass die Welle immer höher schwappt. So wie das Wasser in der Badewanne, wenn wir uns hin und her bewegen, plötzlich überschwappen kann. So kommt es, dass an einigen Stellen der Unterschied zwischen dem höchsten Wasserstand, dem Hochwasser, und dem niedrigsten Wasserstand, dem Niedrigwasser, viel größer ist als die 30 cm, die der Flutberg ursprünglich hoch war.

An der deutschen Nordseeküste beträgt dieser so genannte Tidenhub 2 bis 3 Meter, in der Bretagne in Saint-Malo oder zwischen England und Wales sogar 12 Meter.

An der Insel Mont Saint-Michel an der Nordküste Frankreichs finden wir den größten Tidenhub in Europa: bis zu 14 Meter. Die Insel, auf der sich ein mittelalterliches kloster befindet, ist bei Ebbe zu Fuß zu erreichen. Allerdings ist der Fußweg durch das Watt gefährlich, weil das Wasser bei Flut mit großer Geschwindigkeit heranrast.

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