Wasser fließt, es ist dauernd unterwegs. Die weitesten Wege legt es in den Meeresströmungen zurück.
Wir beginnen unsere Reise vor der Insel Kuba in der Karibischen Strömung.
Mit dieser warmen Meeresströmung paddeln wir in den Golf von Mexiko.
Und dann im Uhrzeigersinn einmal durch den ganzen Golf.
Dort tanken wir ganz viel Wärme auf und fließen zwischen Kuba und Florida wieder in den Atlantik.
Diese sehr warme Strömung heißt jetzt Golfstrom und ist etwa 200 Kilometer breit.
In der Mitte der Ostküste der USA dreht sich der Golfstrom nach Osten und fließt jetzt von der Küste weg in Richtung Europa.
Bei Neufundland stößt der Golfstrom mit dem kalten Labradorstrom zusammen.
Gemeinsam bilden sie jetzt den Nordatlantikstrom.
Der Nordatlantikstrom erreicht Europa zwischen Irland und Island.
Hier gibt der Nordatlantikstrom seine Wärme an das europäische Klima ab. Und weil er diese Wärme dort abgibt, ist es in West- und Mitteleuropa viel wärmer als auf derselben geographischen Breite in Amerika.
Dabei verdunstet ein großer Teil des Nordatlantikstroms. Dadurch wird der Salzgehalt höher, das Wasser wird schwerer und kälter. Bei Island sinkt es in die Tiefsee ab und wird zum Nordatlantik-Tiefenwasser.
Der Golfstrom befördert mehr als hundert mal so viel Wasser, wie über alle Flüsse der Welt zusammen in die Meere fließt.
Die Energie, die er dafür aufwendet, entspricht der Energie von 2 Millionen großen Kraftwerken.