Im Wasser begegnen wir Majis den erstaunlichsten Lebewesen. Das größte Tier der Welt lebt im Wasser, und auch das kleinste Tier der Welt, zumindest das kleinste Wirbeltier der Welt.
Und welches das verrückteste Tier ist, lässt sich nur sehr schwer entscheiden.

Das größte Tier der Welt

Lange Zeit glaubte man, die größten Tiere der Welt seien die Wale, allen voran der Blauwal, der über 33 Meter lang werden kann und dann 200 Tonnen wiegt, so viel wie 33 ausgewachsene Elefanten.

Damit ist der Blauwal das größte Säugetier und das schwerste Tier, aber das größte Tier der Welt ist er nicht.

Das ist die gelbe Haarqualle.

Ihr Schirm hat zwar nur einen Durchmesser von 2 Metern, aber die daran hängenden Randtentakel werden bis zu 36 Metern lang. Damit ist die gelbe Haarqualle der Champion.

Die Portugiesische Galeere hat zwar Tentakel von bis zu 50 Metern Länge, aber bei ihr handelt es sich nicht um ein einzelnes Tier, sondern um eine Kolonie von mehreren hundert so genannten Polypen. Das sind kleine Nesseltiere, die mit den Korallen verwandt sind.

Es gibt zwar Legenden über furchterregend große Meerestiere in der Tiefsee, gigantische Seeschlangen oder tintenfischähnliche Kalmare, aber so etwas ist selbst mir noch nicht begegnet, und ich komme viel in den Ozeanen herum. Aber vielleicht habe ich auch etwas übersehen.

Die größten Kalmare sind die im eiskalten Wasser der Antarktis lebenden Koloss-Kalmare, die bis zu 14 Meter lang werden, und deren Augen bis zu 27 Zentimetern Durchmesser haben können.

Die kleinsten Tiere der Welt

Auch die kleinsten Wirbeltiere der Welt, die noch etwas kleiner sind als wir Majis, leben im Wasser, und zwar ebenfalls in der Tiefsee, in Tiefen bis zu 4000 Meter. Sie sind so klein, dass selbst wir Majis sie selten zu sehen bekommen. Es handelt sich um die Männchen einer speziellen Familie der Tiefsee-Anglerfische. Sie werden nur 6,2 Millimeter lang. Die Weibchen sind viel größer, etwa 6 Zentimeter. 

Die so genannten Zwergmännchen können nicht für sich allein überleben: Sie saugen sich an einem Weibchen fest und wachsen so sehr mit dem Weibchen zusammen, dass selbst ihr Blutkreislauf zusammenwächst.

Der Rekord des kleinsten Wirbeltiers kann diesen männlichen Tiefsee-Anglerfischen von zwei andren Tierarten streitig gemacht werden:

Einer speziellen Art der Familie der Grundeln, die auf dem Meeresboden zwischen Korallenriffen leben. Die sind im ausgewachsenen Zustand auch nur 6 bis 8 Millimeter lang.

Und einem auf Papua-Neuguinea lebenden Engmaulfrosch, der 7 bis 8 Millimeter groß wird. Der lebt nicht im Ozean, aber trotzdem im Wasser. Weil er wegen seiner Winzigkeit sehr schnell austrocknet, verbringt er sein ganzes Leben im feuchten Laub am Boden des tropischen Regenwaldes.

Das sind zwar die kleinsten bekannten Wirbeltiere, aber es gibt noch viel kleinere Tiere, nämlich zum Beispiel Amöben, Pantofeltierchen und Rädertierchen. Das sind Mikro-Organismen, einzellige Lebewesen, die zu den Tieren gezählt werden, anders als Bakterien und Viren. Das kleinste bislang bekannte Tier ist Nanoarchaeum equitans. Der reitende Urzwerg (so heißt das Tier übersetzt) ist nur 400 Nanometer groß (ein Nanometer ist ein milliardstel Meter oder ein millionstel Millimeter). Er lebt auf dem Grund der Tiefsee an so genannten hydrothermalen Quellen, wo das Wasser 70 bis 110 °C heiß ist und keinen Sauerstoff, dafür aber eine Menge Schwefel enthält. Wegen seiner extremen Umgebung und seiner Winzigkeit wurde er erst 2002 an der Universität Regensburg entdeckt.

Nanoarchaeum equitans bei Wikipedia

Die verrücktesten Tiere der Welt

Die Tiefsee-Anglerfische, deren Mini-Männchen mit den Weibchen zusammenwachsen, gehören sicherlich zu den verrücktesten Tieren der Welt. Überhaupt sind diese Fische für ihr fantastisches, manchmal an Horrorfilme erinnerndes Aussehen bekannt.

Die Tiefsee-Anglerfische, deren Mini-Männchen mit den Weibchen zusammenwachsen, gehören sicherlich zu den verrücktesten Tieren der Welt. Überhaupt sind diese Fische für ihr fantastisches, manchmal an Horrorfilme erinnerndes Aussehen bekannt.

Auch die winzigen Grundeln zeigen ein eigenartiges Verhalten. Sie leben in einer symbiotischen Lebensgemeinschaft mit einer anderen ziemlich verrückten Tierart, den Knallkrebsen. Die Wächtergrundeln bewachen dabei die Höhleneingänge der Knallkrebse. Die wiederum haben ihren seltsamen Namen bekommen, weil sie mit einer ihrer beiden Scheren einen lauten Knall erzeugen können, zusammen mit einem scharfen Wasserstrahl und einem Lichtblitz. Die lautesten Knallkrebse heißen Pistolenkrebse.

Knallkrebs mit Partnergrundel auf youtube

Da die Knallkrebse aber keine akustischen Wahrnehmungsorgane haben, können sie ihren eigenen Knall nicht hören.

Zu den verrückten Tieren im Wasser gehört auch der Schützenfisch, der in der Nähe der Küsten von Indien, China, Thailand, den Philippinen und Australien lebt. Er fängt seine Nahrung, indem er mit einem Wasserstrahl Insekten von umliegenden Uferpflanzen herunterschießt. Dabei ist der Schützenfisch sehr zielgenau und trifft noch auf eine Entfernung von 4 Metern.

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